Ulrike Theusner und Dana Meyer (beide *1982) gehören einer Generation an, die eine Welt ohne Wunder geerbt hat. Zugemüllt und überlaufen, das ist der aktuelle Zustand des Planeten. Das Paradies kommt bestenfalls im Glashaus vor oder als Touristenfake. Das schöne Wort „Südpazifikexpedition“ funktioniert glänzend als nostalgische Reminiszenz. Den beiden Künstlerinnen gelingt mit virtuosen Mitteln eine meisterhafte Bestandsaufnahme des mentalen Zustandes ihrer Generation.
Ulrike Theusners virtuose und treffsichere Darstellungen grotesker wie signifikanter Szenen, ihre Vorlieben für Allegorien und Panoramen setzen eine große Tradition gesellschaftskritischer Kunst fort. Ihre imaginäre Ahnenreihe reicht von Dürer über Hogarth und Goya bis zu Honoré Daumier, Heinrich Zille und Banksy.
Dana Meyers Skulpturen zeichnen sich durch unbändige Energie, äußerste Expressivität und einzigartige Präzision aus. Sie werden nicht wie üblich aus kleinen Modellen schrittweise vergrößert und dann abgegossen – die Künstlerin schmiedet sie freihändig aus Stahl. Dazu gehört über großes handwerkliches Können hinaus ein außergewöhnliches räumliches Vorstellungsvermögen. Unsere aktuelle Ausstellung präsentiert eine neue Facette ihrer Kunst – das kleine Format.